„Beschuldigter Ex-Polizist: Justiz brütet fünf Jahre über 250 Euro Geldstrafe“

Verbotenes Zitieren aus Verfahrensakten – dieser Tatbestand wurde durch die Polizei-Affäre bekannt. Im Fall eines Ex-Polizisten zeigen Staatsanwälte hohen Verfolgungseifer.
Den Untersuchungsausschuss zur Polizei verfolgt Martin D. (53) ganz genau. Zum einen sieht er sich selbst als Opfer von Machtmissbrauch. Seit er sich vor Jahren aus dem Polizeidienst habe drängen lassen, klagt er, werde er von Justiz und Polizei unerbittlich verfolgt. Zum anderen muss er sich genau jenes Vorwurfs erwehren, der auch wegen der Weitergabe eines Anwaltsschreibens durch Innenminister Strobl (CDU) an einen Journalisten erhoben worden war: „verbotene Mitteilungen über Gerichtsverhandlungen“ nach Paragraf 353d des Strafgesetzbuchs…..
Im Fall Strobls wurden die Ermittlungen gegen die Beteiligten nach einigen Monaten wegen Geringfügigkeit eingestellt; der des Anstiftens beschuldigte Innenminister zahlte dafür 15000 Euro. Bei Martin D. beschäftigt das gleiche Delikt seit fünf Jahren Staatsanwaltschaft und Gerichte. …
….Was war D.s Vergehen? Seit Langem betreibt er im Internet einen Blog, auf dem er das ihm aus seiner Sicht widerfahrene Unrecht anprangert Schon mehrfach wurde er wegen Beleidigung von Justizvertretern verurteilt, durch Gerichte in Würzburg und Bamberg. 2017 erwirkte die Staatsanwaltschaft auch in Stuttgart einen solchen Strafbefehl gegen ihn….
…Ein Beschuldigter macht Vorwürfe gegen sich selbst publik – inwieweit ist das strafwürdig? Mit einem ähnlichen Fall hatte sich vor Jahren das Bundesverfassungsgericht befasst. Es verwies auf den „doppelten Schutzzweck“ des Paragrafen. Er solle verhindern, dass Verfahrensbeteiligte vorab beeinflusst würden. Es gehe aber auch um Persönlichkeitsrechte von Betroffenen. Veröffentlichungen in eigener Sache fielen daher ebenfalls unter die Klausel, befanden die Richter und nahmen die Verfassungsbeschwerde eines Verurteilten nicht an.
Vor dem Cannstatter Amtsgericht hatte Martin D. argumentiert, er könne nicht erkennen, wessen Rechte beeinträchtigt sein sollten; daher habe er mehrfach die Einstellung des Verfahrens beantragt. Doch im August wurde er dort erneut verurteilt, zu einer reduzierten Geldstrafe von 25 Tagessätzen. In zwei von drei Taten war das Verfahren zuvor eingestellt worden. …
…Der Tagessatz des mittellosen Ex-Polizisten, der sein Leben durch Polizei und Justiz ruiniert sieht, liegt bei zehn Euro. Es geht mithin um 250 Euro.
Seinen Fall hat D. übrigens, wie anderen Gremien, auch dem U-Ausschuss unterbreitet. Auf eine Antwort wartet er noch.„

Fall Alexander Badle, „brillanter“ Jurist:
https://www.spiegel.de/panorama/justiz/korruptionsprozess-gegen-frankfurter-oberstaatsanwalt-katastrophe-fuer-den-rechtsstaat-a-791e821a-c633-4a51-8e89-9739c20c3581
https://www.merkur.de/bayern/schwaben/augsburg/buergermeister-seeg-markus-berktold-festnahme-betrug-verdacht-corona-pflege-gelder-92023826.html
Ich habe zwar keine Sympathien für die „Querdenker“-Szene, allerdings halte ich diese Aussage der Journalistin Bilger bezüglich der Staatsanwaltschaft durchaus für dokumentationswürdig:
https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.querdenker-michael-ballwegbleibt-in-haft.70dbfe4e-eabf-40f9-87e6-03b96fa34e3b.html
Erstaunlich. Die Passage bezüglich der Staatsanwaltschaft Stuttgart findet sich heute weder in der Print-Ausgabe und auch nicht mehr in der Online-Fassung:
https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.querdenker-michael-ballwegbleibt-in-haft.70dbfe4e-eabf-40f9-87e6-03b96fa34e3b.html
Die Presseabteilungen von Polizei und Staatsanwaltschaften, die mittlerweile selbst „Politik“ machen, muss man im Auge behalten – wie u.a. Ronen Steinke in seinem Bericht aufzeigt:
https://www.sueddeutsche.de/medien/polizei-silvester-berlin-pressearbeit-1.5730395?reduced=true
Zahlen werden manipuliert, Falschmeldungen gezielt lanciert, bspw. Notärzten wird untersagt sich zu äußern (tödlicher Fahrradunfall, Klimademo) während Polizei, Feuerwehr etc. als „privilegierte Quelle“praktisch 1:1 den Medien diktieren, was sie schreiben – und die ungeprüft übernehmen – das Thema „Nähe und Distanz“ zwischen Pressevertretern (der Mainpost) und den regionalen CSU-Seilschaften ist ein Thema dieses Blogs!
https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.landgericht-karlsruhe-so-lauten-die-urteile-im-spektakulaeren-korruptionsprozess.d06273ba-063b-4a90-aa83-b7e73859b902.html
Hallo Martin,
Vllt bringt Dir das was.
Hast Du den vollen Artikel verfügbar?
Beste Grüße Bernhard
Update erfolgt…..
Gruß
G.R.A.T.U.L.A.T.I.O.N.!!!!!
dann hoffen wir mal, das sich die Justiz das Abo auch leisten kann. Nach der Bezahlschranke kommt dann noch die Verstehenschranke,
Danke. Klar. Morgen mehr….